Logbuch & Segeln

Logbuch & Segeln

Logbuch & Segeln: ‚alles‘, was Sie wissen müssen

Logbuch & Segeln: zunächst eine kurze, plakative Einordnung auf der Basis diese ELWIS.de-Beitrags:

  • Nein: Der Schiffsführer einer Jolle, eines Paddelboots oder eines sehr kleinen Motorboots, z.B. zum Angeln muss kein Schiffstagebuch = Logbuch führen.
  • Ja: Der Schiffsführer, Skipper einer ausgewachsenen Segelyacht, z.B. mit mehreren Kojen soll ein Logbuch führen. Polizeibehörden können nicht per se ein Logbuch verlangen. Die Sorgfaltspflicht des Skippers steht hier an vorderster Stelle.
  • Warum: Im Fall der Fälle wird bei der Verwicklung in einen Seeunfall das zu führende Logbuch auch in der Sportschifffahrt herangezogen. Fehlende, schadensrelevante sicherheitsbezogene Sachverhalte können sich hier negativ auswirken – rechtzeitige sachgemäße Eintragungen können entlastend sein.
  • Cool: …, wenn das Leben des Skippers stressfreier wird, durch pfiffige Checklisten im Logbuch, die die Yachtübernahme, die Sicherheitseinweisung und die täglichen technischen Kontrollen strukturieren und erleichtern.

Das Charter-Logbuch verbindet viele pfiffige Checklisten für den Skipper mit Seiten zur Logbuchführung in einem Buch.

Weiterlesen: Charter-Logbuch Segeln

1. Warum ist das Führen eines Logbuchs beim Segeln wichtig?

Klar zum Ablegen: Die Segelcrew wartet auf den Skipper damit der Segeltörn beginnen kann.
Bild:Klar zum Ablegen!Die Segelcrew wartet auf den Skipper damit das Schiff ablegen kann kann.

Das Führen eines Logbuchs beim Segeln ist, sowohl aus gesetzlicher Sicht als auch für die Sicherheit an Bord, von entscheidender Bedeutung. Hier sind einige Gründe, warum der Skipper auf ein Logbuch nicht verzichten sollte:

  1. Gesetzliche Anforderungen: Nach deutschem Recht besteht auch für (größere) Sportfahrzeuge auf dem Wasser die Pflicht zum Führen eines Logbuchs oder Schiffstagebuchs (Quelle: elwis.de). Dies dient nicht nur der Dokumentation des Segeltörns, sondern erfüllt auch gesetzliche Anforderungen.
  2. Rechtliche Absicherung: Im Falle von Unfällen oder Streitigkeiten dient das Logbuch als entscheidendes Beweismittel. Klare und korrekte Einträge können dabei helfen, die Rechtmäßigkeit von Handlungen an Bord zu belegen. Rechtzeitige sachgemäße Eintragungen können im Zweifelsfall später entlastend sein.
    Positiv betrachtet: Wenn der Chartertörn ohne rechtlich relevante Sachverhalte von statten gegangen ist, fragt kein staatliches Organ den Skipper nach dem Logbuch. Ob der Vercharterer im deutschen Seegebiet ähnliches vorweisen muss, ist nicht bekannt.
  3. Sicherheit an Bord: Ein Logbuch hilft bei der Aufzeichnung von wichtigen Informationen wie Wetterbedingungen, empfangene Seewetterberichte, durchgeführte technischen Kontrollen und nautischen Beobachtungen. Dies ermöglicht eine frühzeitige Erkennung von Problemen und trägt zur allgemeinen Sicherheit auf See bei.
    Tipp: Ein Charter-Skipper kann zusätzlich alle Handy-Nummern der Crew-Mitglieder im Logbuch niederschreiben – so kann sie jeder lesen und nutzen, auch, falls das Skipper-Handy ins Wasser gefallen ist.
  4. Kurs- und Positionsbestimmung im Notfall: Das Logbuch bietet wertvolle Informationen zur Navigation bei Ausfall der elektronischen Navigation. Durch die Aufzeichnung von Positionen, Kursen und Geschwindigkeiten können Segler ihre Route nachvollziehen und ihre Position bei fehlender elektronischer Unterstützung dennoch grob bestimmen. Beispiel: Um 14:30 waren wir an der roten Tonne R4 und segelten Kurs 270 Grad mit 7 kn. Wo sind wir um 15:30?
  5. Sammeln und Bestätigen von Seemeilen für höhere Segelscheine des Skippers oder für Mitsegler: Die gesammelten Meilen für höhere Segelscheine, SSS, SHS, weist der erfahrene Skipper mit seinem eigenen Logbuch für selbst-geskipperte Seemeilen und für Seemeilen als Co-Skipper durch eine Seemeilenbestätigung des verantwortlichen Skippers nach. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass ein Prüfungsausschuss die von einem Skipper ausgestellte Seemeilenbestätigung mittels dessen Logbuch verifizieren möchte.

Skipper-Tipp:
Es gibt viele gute Gründe, die für das Führen eines Logbuchs beim Segeln sprechen.

2. Wie führe ich ein Logbuch auf der Segelyacht?

Handschriftliche Eintragung ins Yacht-Logbuch durch den Co-Skipper. Der Skipper kontrolliert und hat alles im Blick.
Bild: Handschriftliche Eintragung ins Yacht-Logbuch durch den Co-Skipper. Der Skipper kontrolliert und hat alles im Blick.

Das Führen eines Logbuchs auf der Segelyacht erfordert Sorgfalt und Genauigkeit. Hier sind einige Schritte, um ein Yacht-Logbuch zu führen:

  1. Gesetzliche Rahmenbedingungen prüfen: Wenn Sie in einem exotischen Segelrevier in See stechen möchten, informieren Sie sich vor Beginn des Segelurlaubs über die spezifischen gesetzlichen Vorschriften bezüglich Logbuchführung sowie weiterer Dokumente, z.B. bei Grenzübertritten per Schiff. Das gilt auch z.B. bei einem Tripp zwischen Griechenland und der Türkei oder von den Niederlanden nach England.
  2. Logbuch vor Reiseantritt vorbereiten: Erfassen Sie vor Beginn des Segeltörns relevante Informationen wie 1. Crewliste inkl. Handynummern, 2. Start- und Zielhafen, Hafenmeister oder Charterbasis, Schiffsdetails: technische Daten, Name, Rufzeichen. Diese Daten sollten vorab im Logbuch festgehalten werden.
  3. Logbucheintrag bei Yachtübernahme: Dokumentieren Sie in welchem technischen Zustand und mit welchen Ausrüstungsgegenständen Sie Ihre Charteryacht von der Charterbasis übernommen haben. Welche Mängel haben Sie entdeckt, welche fehlende Ausrüstung konnte nicht nachgeliefert werden?
  4. Logbucheintrag Bootseinweisung: Während der Bootseinweisung erklären Sie Ihrer Crew die Einrichtungen zum Leben an Bord. Das ist nicht gesetzlich vorgeschrieben – hilft jedoch allen Neulingen, sich besser zurecht zu finden. Eine Dokumentation lässt gute Seemannschaft erkennen.
  5. Logbucheintrag Sicherheitseinweisung: Die Sicherheitseinweisung ist verpflichtend vorgeschrieben. Daher ist die Dokumentation einer an das Schiff und das Seegebiet angepasste Sicherheitseinweisung im Logbuch zur Entlastung des Skippers empfehlenswert.
  6. Tägliche Logbucheinträge: Machen Sie täglich detaillierte Einträge zu Wettervorhersagen, technischen Kontrollen, Positionen, Wetterbedingungen und besondere Vorkommnisse. Auch Änderungen bei der Besatzung, den Mitseglern müssen verzeichnet werden. Verwenden Sie dabei klare und präzise Formulierungen. Der Skipper und der Logbuchführer müssen jeweils handschriftlich unterzeichnen.
  7. Logbucheinträge nicht streichen: Logbucheinträge dürfen nicht unleserlich gemacht werden oder gelöscht werden. Eine Änderung ist so durchzuführen, dass sie nachvollziehbar ist. Anderenfalls kann die rechtliche Gültigkeit beeinträchtigt werden.
  8. Digital oder handschriftlich: Entscheiden Sie, ob Sie Ihr Logbuch digital oder handschriftlich führen möchten. Beide Methoden sind akzeptabel, solange die Integrität gewahrt bleibt. Das elektronische Führen eines Logbuchs per Textverarbeitung dürfte der Integrität nicht förderlich sein. Daher sei hier auf Logbuch-Apps für mobile Geräte oder auf lokale Spezialsoftware zur Logbuchführung verwiesen.
  9. Verantwortlichkeiten klären: Klären Sie die Verantwortlichkeiten für die Logbuchführung. In der Regel liegt die Hauptverantwortung beim Skipper, der jedoch Logbuchführung an seinen Co-Skipper oder ein befähigtes Crew-Mitglied übertragen kann. Beide müssen den täglichen Logbucheintrag abzeichnen.
  10. Nautische Eintragungen: Achten Sie darauf, alle wesentlichen nautischen Eintragungen, einschließlich relevanter Kurswechsel, besonderer Ereignisse und gefahrener Routen, aufzuzeichnen. Auch ein geplantes Boje-über-Bord-Manöver gehören dazu.
  11. Veränderungen der Crew dokumentieren: Jede Änderung der Crew muss im Logbuch dokumentiert werden. Kommen Crew-Mitglieder für einen Tagestörn hinzu oder verlässt ein Teil der Crew die Segelyacht für einen oder mehrere Tage, müssen entsprechende Einträge im Logbuch erfolgen, damit im Fall der Fälle ein klare Bild der beteiligten Personen rekonstruierbar ist.
  12. Rückgabe der Segelyacht: Dokumentieren Sie ob und wenn ja, mit welchen Schäden oder Verlusten an Material Sie möglicherweise die Segelyacht zurück an den Vercharterer gegeben haben.

3. Welche Rolle spielt ein Charter-Logbuch beim Segeln?

Skipper und Co-Skipper bei der Übernahme der Segelyacht von der Charterbasis. Mit dabei: Die "Checkliste Yachtübernahme" aus dem Charter-Logbuch-Segeln.
Bild: Skipper und Co-Skipper bei der Bootsübernahme der in der Charterbasis. Mit dabei: Die „Checkliste Yachtübernahme“ aus dem Charter-Logbuch-Segeln.

Das Charter-Logbuch Segeln ist speziell auf die Bedürfnisse eines Skippers, der eine Segelyacht für den Segelurlaub mit Familie oder Freunden chartert, zugeschnitten.

Herausforderungen eines Charterers, eines Charter-Skippers:

  • Was habe ich als Skipper seit meinem letzten Segeltörn alles vergessen?
  • Was ist alles anders bei der aktuell gecharterten Yacht: technische Einrichtungen haben unterschiedlichste Bauarten, Ausstattungsmerkmale verändern sich, Bedienung von Funk und Navigationssystem variieren?
  • Welche Fragen und Funktionen an die Charterbasis sind mir wichtig, bevor wir in See stechen? Welche davon stehen nicht auf der Checkliste Yachtübernahme des Vercharterers?
  • Welche Themen sind während der Sicherheitseinweisung zu besprechen?

Anforderungen an ein Logbuch für Charter-Segler:

  • Im Logbuch wird bei jedem Segeltörn Platz für neue Daten zum zur aktuellen Segelyacht benötigt.
  • Ein Eignerschiff segelt meistens im selben Segelrevier. Der Charter-Skipper wechselt die Reviere, daher benötigt er Platz für regionale Kontaktdaten, wie Charterbasis und Notfalldaten von Rettungsorganisationen
  • Checklisten für relevante Einweisungen und tägliche Abläufe pro Segeltörn erleichtern die Aufgaben des Skippers im Segelurlaub.

Das Charter-Logbuch Segeln trägt diesen Anforderungen Rechnung:

  1. Schiffsdaten pro Segeltörn: Ein herkömmliches Logbuch bietet nur Platz für individuelle Informationen und technische Daten für eine Segelyacht. Für den Charter-Skipper würde das bedeuten, für jeden Segeltörn ein neues Logbuch zu kaufen und darin dann nur ein Segelwochen
  2. Kontaktdaten pro Segeltörn: Platz für Daten von Vercharterer, Mitseglern und Notfallorganisationen. Dies erleichtert die Kommunikation mit dem Charteranbieter und Rettungsdiensten im Bedarfsfall.
  3. Checklisten für den Skipper: Yachtübernahme, Bootseinweisung, Sicherheitseinweisung, tägliche Kontrollen und Routine-Checks von Frischwasser, Diesel, Ölstand, Bilge usw.
  4. Checkliste Rückgabe der Segelyacht: Für wesentliche Infos an den Vercharterer oder die Charterbasis nach Törn-Ende: aufgetretene Schäden, verlustige Gegenstände, … bis zerbrochenes Geschirr. Dies hilft der Charterbasis, die Segelyacht möglichst schnell wieder fit zu machen für die folgenden Segelurlauber.

4. Welche Verantwortlichkeiten hat der Skipper bezüglich Logbuch & Segeln?

Die Damen-Crew beim Frauensegeln ist mit Rettungswesten perfekt für die Sicherheitseinweisung beim Segeln vorbereitet.
Bild: Die Damen-Crew beim Frauensegeln ist mit Rettungswesten perfekt für die Sicherheitseinweisung beim Segeln vorbereitet.

Der Skipper trägt die Hauptverantwortung für die Logbuchführung an Bord. Dieses sind die Hauptverantwortlichkeiten, die ein Skipper in Bezug auf das Logbuch hat:

  1. Überwachung der Logbuchführung: Der Skipper ist dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass das Logbuch ordnungsgemäß und regelmäßig geführt wird. Dies kann auch die Delegation der Aufgabe an ein anderes erfahrenes Crew-Mitglied einschließen.
  2. Gegenzeichnung und Überprüfung: Der Skipper hat, zusammen mit dem Logbuchführer, die Verpflichtung regelmäßig das Logbuch gegenzeichnen und überprüfen. Dies unterstreicht die Richtigkeit der Einträge und stellt sicher, dass alle relevanten Informationen erfasst werden.
  3. Einhaltung gesetzlicher Vorschriften: Der Skipper muss sicherstellen, dass das Logbuch den gesetzlichen Vorschriften entspricht und im Falle einer rechtlichen Auseinandersetzungen als gültiges Dokument anerkannt werden kann.

5. Welche Logbucheinträge werden bereits vor Antritt des Segelurlaubs zusammengestellt?

Stets eine heiße Diskussion an Bord: Logbuch führen per digitaler App oder per traditionellem Buch?
Bild: Stets eine heiße Diskussion an Bord: Logbuch führen per digitaler App oder per traditionellem Buch?

Die Recherche und Vorbereitung von Logbucheinträgen vor dem Start in den Segelurlaub ist entscheidend für einen reibungslosen Segeltörn. Alles, was Sie bereits zuhause an Informationen zusammentragen können, spart wertvolle Urlaubszeit beim Check-In in der Chartertbasis. Hier sind einige Schritte, die Ihre Informationssammlung im Charter-Logbuch schon vor Antritt der Reise zum Yachthafen beginnen lassen:

  1. Schiffsdaten erfassen: Bevor Sie in See stechen, erfassen Sie alle relevanten Schiffsdaten. Dies umfasst Informationen wie Schiffstyp, Name und Rufzeichen, Tiefgang, Masthöhe und Größe der Frischwassertanks, weitere Details.
  2. Crewliste erstellen: Stellen Sie sicher, dass eine vollständige Crewliste vorhanden ist, einschließlich der Kontaktdaten aller Crew-Mitglieder. So gelingt auch die Koordination der Anreise und des Proviant-Einkaufs leichter. Der Eintrag der Crewliste ins Logbuch ist für den Fall von Notfällen oder Besatzungswechseln wichtig.
  3. Geplante Route recherchieren: Machen Sie sich mit nautischen Besonderheiten im Törngebiet vertraut. Recherchieren Sie akute Behinderungen der Schifffahrt, Kontaktdaten von Hafenmeistern und Restaurant-Empfehlungen.
  4. Überprüfung der Ausrüstung: Machen Sie sich mit der Checkliste Yachtübernahme vertraut und passen Sie die Checkliste für das gecharterte Schiff und das Segelrevier an. Welche Ausrüstung erwarten Sie an Bord, einschließlich der Navigationssysteme, Sicherheitsausrüstung und Kommunikationsmittel?
  5. Seewetterberichte: Notieren Sie mehrere Quellen für Seewetterberichte und Wetterprognosen im Logbuch. Recherchieren Sie nicht nur Apps und Webseiten sondern auch UKW-Funk-Kanäle plus Sendezeiten. Nehmen Sie aktuelle Wetterprognosen in Ihre Vorabinformationen auf. Dies ermöglicht es, sich auf mögliche Wetterherausforderungen vorzubereiten.
  6. Tankfüllstände dokumentieren: Bereiten Sie die täglichen Aufzeichnungen der Füllstände von Diesel- und Wassertanks vor.
  7. Notfallkontakte: Notfallkontakte, darunter auch die Kontaktdaten der Küstenwache und anderer Rettungsdienste, sollten vor Antritt der Reise im Logbuch notiert werden. So kann jedes Crew-Mitglied sie im Notfall dort finden. Recherchieren Sie UKW-Funk-Kanäle, Telefonnummern, ggf. SMS-Nummern.
  8. Tidenhub & Strom: Wo zutreffend, recherchieren Sie maximalen Tidenhub und maximale Strömung.
  9. Bootseinweisung: Machen Sie sich mit der Checkliste Bootseinweisung vertraut und adaptieren Sie die Checkliste an den Erfahrungsstand Ihrer Crew, an Ihr Schiff und an Ihr Törngebiet und die Jahreszeit.
  10. Sicherheitseinweisung: Bereiten Sie sich mit der Checkliste Sicherheitseinweisung auf die Sicherheitseinweisung mit Ihrer Crew vor. Passen Sie die Checkliste an die Bedürfnisse Ihre Crew, an Ihr Schiff und an die Anforderungen des Segelreviers an.

6. Welche Informationen gehören zu den Logbucheinträgen während des Segeltörns?

Charter-Logbuch Segeln: täglich kontrolliert die Skipperin den Seewetterbericht und trägt die Wetterdaten in's Logbuch ein.
Bild: Charter-Logbuch Segeln: täglich kontrolliert die Skipperin den Seewetterbericht und trägt die Wetterdaten ins Logbuch ein.

Während eines Segeltörns sind detaillierte und präzise Logbucheinträge von entscheidender Bedeutung. Hier sind die wesentlichen Informationen, die während der Reise im Logbuch festgehalten werden sollten:

  1. Tägliche Positionen: Notieren Sie täglich mehrfach die genaue Position des Schiffes. Dazu zählen auch der Start- und Zielhafen eines Tags. Unterwegs kann mithilfe von GPS oder traditionellen Navigationsmethoden erfolgen.
  2. Wetterbedingungen: Erfassen Sie regelmäßig Informationen zu den aktuellen Wetterbedingungen, einschließlich Windstärke und -richtung, Wellenhöhe, und Sichtverhältnissen.
  3. Wettervorhersagen: Holen Sie täglich aktuelle Seewettervorhersagen ein, z.B. vom Hafenmeister, per UKW-Funk und per Internet. Tragen Sie die Vorhersagen täglich ins Logbuch ein.
  4. Technische Kontrollen: Führen Sie täglich vor Beginn des Tagestripps Kontrollen und Einträge zu technischen Aspekten wie Tankständen bei Diesel, Frischwasser und Schwarzwasser, Batteriestände, Bilgekontrolle und anderer wichtiger Systemen an Bord durch.
  5. Nautische Beobachtungen: Halten Sie nautische Beobachtungen fest, wie etwa Sichtungen anderer Schiffe, besondere Vorkommnisse oder Gefahrenquellen.
  6. Besatzungswechsel: Dokumentieren Sie alle Besatzungswechsel, inklusive Name, Funktion an Bord und Zeitpunkt des Wechsels.
  7. Aktivitäten an Bord: Notieren Sie besondere Aktivitäten an Bord, sei es die Begegnung mit Meereslebewesen, das Passieren bestimmter geografischer Punkte oder andere erlebenswerte Ereignisse. Das können auch einfache Reparaturen sein.
  8. Segelbedingungen: Erfassen Sie Informationen zu Wind und Wetter, zur Besegelung des Bootes, einschließlich Segelsetzung, Änderungen an der Segelkonfiguration und besondere Herausforderungen.
  9. Kommunikation mit Küstenfunkstellen: Falls erforderlich, machen Sie Aufzeichnungen über die Kommunikation mit Küstenfunkstellen oder anderen Schiffen.
  10. Sonstige relevante Informationen: Alle weiteren Informationen, die für die Sicherheit, Navigation oder rechtliche Absicherung relevant sind, sollten im Logbuch festgehalten werden.

7. Kann man Logbucheinträge streichen, ändern oder löschen?

Sicherheitseinweisung & Segeln
Bild: Sicherheitseinweisung Segeln mit Crew und Skipper auf der Segelyacht. Alle Segler tragen eine in Signalfarben leuchtende Rettungsweste. Die Segelschuhe mit Spezialsohle verbessern den festen Tritt auf dem Boot, auch bei Nässe.

Logbucheinträge sollten unter normalen Umständen nicht gestrichen, geändert oder gelöscht werden. Hier sind Gründe und Überlegungen dazu:

  1. Beweismittel: Logbucheinträge dienen als entscheidende Beweismittel, insbesondere im Falle von Seeunfällen oder rechtlichen Auseinandersetzungen. Jegliche Veränderung eines Eintrags kann die Glaubwürdigkeit des Logbuchs in Frage stellen.
  2. Richtigkeit: Die Richtigkeit der Logbucheinträge steht im Vordergrund. Jede Veränderung kann Zweifel an der Korrektheit und Vollständigkeit der Aufzeichnungen aufkommen lassen.
  3. Vertrauenswürdigkeit: Ein Logbuch, das nicht als vertrauenswürdig gilt, verliert seine Bedeutung. Veränderungen könnten dazu führen, dass das Logbuch bei Inspektionen oder rechtlichen Prüfungen nicht als gültiges Dokument anerkannt wird.
  4. Korrekturvermerk: Sollte dennoch eine Korrektur notwendig sein, muss diese durch einen klaren Vermerk im Logbuch erfolgen. Änderungen müssen klar erkennbar und nachvollziehbar sein. Ein gestrichener Eintrag soll noch lesbar sein.
  5. Unterschrift des Skippers: Jede Änderung im Logbuch sollte vom Skipper gegenzeichnet werden, um die Verantwortlichkeit zu dokumentieren.

8. Logbuchführung: Digital oder handschriftlich?

Skipper, Segler mit Sonnenbrille im Cockpit bei der Navigation am Kartentisch. Der Co-Skipper führt das Logbuch
Bild: Skipper, Segler mit Sonnenbrille im Cockpit bei der Navigation am Kartentisch. Der Co-Skipper führt das Logbuch.

Die Entscheidung zwischen digitaler und handschriftlicher Logbuchführung hängt von persönlichen Präferenzen ab. Im Zweifelsfall, sprich im Notfall, sind Papier und Stift schneller und ohne zusätzliche Schulung zu ‚bedienen‘ als eine digitale App auf einem persönlichen mobilen Endgerät mit Zugangsschutz per PIN oder Fingerabdrucksensor. Hier sind einige Vor- und Nachteile beider Methoden:

Digitale Logbücher, Pro und Contra

Vorteile:

  • Automatisierte Einträge: Digitale Logbücher können einige Einträge automatisch generieren, z.B. durch Integration von GPS-Daten. Auch nach dem Segeltörn lässt sich so die genaue Route komfortabel grafisch nachvollziehen.
  • Schnelle Suche: Das Auffinden bestimmter Informationen ist in digitalen Logbüchern oft schneller und einfacher – jedenfalls für den geschulten Besitzer des digitalen Logbuchs samt des zugehörigen Tablets oder Smartphones.

Nachteile:

  • Abhängigkeit von Technologie: Technische Ausfälle könnten die Verfügbarkeit des Logbuchs beeinträchtigen. Allein die kontinuierliche Stromversorgung an Bord kann ein wesentliches Hindernis darstellen.
  • Abhängigkeit vom Eigentümer des mobilen Geräts: Die Überlassung des Geräts an einen wechselnden Logbuchführer ist nicht immer realistisch. Der Eigentümer des Smartphones kann z.B. sein Gerät nicht gleichzeitig zum Fotografieren oder Musik hören nutzen, während sein Co-Skipper Logbuch-Einträge vornehmen möchte.
  • Datensicherheit: Digitale Daten sind anfällig für Verlust oder unbefugten Zugriff, oder der Zugriff ist auf einen oder wenige Personen begrenzt.
  • In Notsituationen: Jedes Handy, Tablet oder jeder Laptop sind heute gegen unberechtigten Zugriff geschützt. Im Notfall, bei schwerer See, bei medizinischen Notfällen oder bei einem Seeunfall können diese Sicherheitssysteme den schnellen Zugriff auf wichtige Informationen verzögern oder unmöglich machen.

Handschriftliche Logbücher, Pro und Contra

Vorteile:

  • Unabhängig von Technologie: Handschriftliche Logbücher sind unabhängig von technischen Problemen oder Stromausfällen. Der Zugriff auf die Informationen ist nicht abhängig von einem Fingerabdruck oder einer PIN-Nummer.
  • Traditionelles Gefühl: Einige Segler schätzen das traditionelle Gefühl und die Authentizität handschriftlicher Aufzeichnungen.

Nachteile:

  • Zeitaufwändiger: Das handschriftliche Führen eines Logbuchs kann zeitaufwändiger sein. Der Detaillierungsgrad von manuellen Logbuchaufzeichnungen ist sicherlich nicht mit denen einer Logbuch-App oder Logbuch-Software vergleichbar.
  • Suche erschwert: Das Auffinden bestimmter Informationen kann in handschriftlichen Logbüchern länger dauern.

Fazit: Digitale Logbücher per App oder handschriftliche Logbücher?

  1. Die viele Vorzüge kann ein digitales Logbuch vor allem dann ausspielen, wenn keine Gefahr im Verzug ist. So bietet es die automatische Aufzeichnung und vielfältige grafische Auswertungen und Darstellungsmöglichkeiten. Analysen und Erinnerungen an den Segeltörn können im Nachhinein mit Fotos und Videos angereichert werden und als Urlaubserinnerung verteilt werden. Das digitale Logbuch kann somit als hervorragende Ergänzung der Papierversion betrachtet werden.
  2. Die handschriftliche Logbuchführung besticht nach wie vor durch ihre Einfachheit beim Erstellen und beim Lesen.

9. Welche nautischen Eintragungen sind im Logbuch beim Segeln besonders wichtig?

Einträge ins Logbuch der Segelyacht: eine tägliche Pflicht des Skippers beim Segeltörn
Bild: Einträge ins Logbuch der Segelyacht: eine tägliche Pflicht des Skippers beim Segeltörn.

Hier sind relevante nautische Eintragungen fürs Skipper-Logbuch:

  1. Positionen und Kurse: Regelmäßige Aufzeichnungen von Positionen und Kursen sind entscheidend für die Navigation und können im Falle von Notfällen lebensrettend sein.
  2. Sichtungen anderer Schiffe: Notieren Sie alle Sichtungen anderer Schiffe, inklusive Namen, Kennungen und möglicher Annäherungen.
  3. Besondere Vorkommnisse: Machen Sie detaillierte Einträge zu besonderen Vorkommnissen wie Unwettern, technischen Problemen oder medizinischen Notfällen.
  4. Gefahrene Routen: Dokumentieren Sie genau die gefahrenen Routen, inklusive Zwischenstopps und Ankunftszeiten.
  5. Wetterbedingungen: Regelmäßige Einträge zu Wetterbedingungen, inklusive Windstärke, Wellenhöhe und Sichtverhältnissen, sind für die Sicherheit an Bord von entscheidender Bedeutung.
  6. Besatzungswechsel: Jeder Wechsel in der Besatzung sollte im Logbuch festgehalten werden, inklusive Namen der Crewmitglieder und Zeitpunkt des Wechsels.
  7. Kommunikation mit Küstenfunkstellen: Machen Sie Aufzeichnungen über jegliche Kommunikation mit Küstenfunkstellen oder anderen Schiffen.
  8. Segelbedingungen: Erfassen Sie Informationen zu den Segelbedingungen, einschließlich jeglicher Änderungen an der Segelkonfiguration.
  9. Technische Kontrollen: Regelmäßige Überprüfungen von Schiffssystemen und Sicherheitseinrichtungen sollten im Logbuch dokumentiert werden.
  10. Besondere Regeln oder Vorschriften: Falls in bestimmten Gewässern besondere Regeln oder Vorschriften gelten, sollten diese im Logbuch vermerkt werden.

Hinweis: Dieser Artikel bietet einen umfassenden Überblick über die Logbuchführung beim Segeln. Für spezifische Fragen oder detaillierte Informationen ist es ratsam, die jeweils geltenden Gesetze Verordnungen und Bestimmungen zu konsultieren.